Stadtwerke-Strom für Trianel Windpark
Grüne Energie für grüne Erzeugung
Die Stadtwerke Herne liefern Strom für den Trianel Windpark Borkum. Klingt komisch? Die Windkraftanlagen brauchen tatsächlich Strom, um grüne Energie zu erzeugen. Wozu der benötigt wird und weshalb die Rechnung für die Umwelt trotzdem aufgeht, erklärt Bernd Deharde, Geschäftsführer der Trianel Windkraftwerk Borkum GmbH & Co. KG.
Ökostrom für 40 Windkraftanlagen – so lautet die Bestellung für den Trianel Windpark Borkum. Den Auftrag hat der Betreiber den Stadtwerken Herne erteilt. Die sorgen nun dafür, dass Strom für den Offshore-Windpark fließt, der 45 Kilometer nördlich der Insel Borkum in der Nordsee liegt.
Doch wozu braucht ein Windpark Strom, wenn er selbst Energie produziert? „Die Steuerungs-, Überwachungs- und Sicherheitssysteme der Offshore-Umspannstation sowie die der Windkraftanlagen benötigen Energie, auch wenn kein Wind weht“, erklärt Bernd Deharde, Geschäftsführer der Trianel Windkraftwerk Borkum GmbH & Co. KG. „Denn auch bei einer Flaute müssen Pumpen für Kühlwasser und Schmierstoffe sowie die Luftaufbereitung in den Anlagen in Betrieb bleiben.“
Experte für Windstrom: Bernd Deharde ist Geschäftsführer der Trianel Windpark Borkum GmbH & Co. KG.
Strom für Lifte und Leuchten
Darüber hinaus hat jede Windkraftanlage einen Lift und Krane für Wartungsarbeiten. Sie werden ebenfalls mit Strom versorgt. Und nicht zuletzt brauchen die Signalleuchten ständig und zuverlässig Energie. Sie sorgen für Sicherheit im Schiffs- und Luftverkehr. Dass der Strom für den Windpark auch aus nachhaltigen Quellen stammen muss, ist für den Betreiber selbstverständlich. Die Stadtwerke Herne liefern daher seit Juli 100 Prozent TÜV-zertifizierten Ökostrom für den Offshore-Windpark.
„Wir haben uns für die Stadtwerke Herne entschieden, weil sie seit langem zu unseren kommunalen Partnern gehören und auch selbst am Windpark Borkum beteiligt sind“, sagt Bernd Deharde. „Außerdem war die Ökostromlieferung zu einem fairen Preis im Rahmen einer durchgeführten Ausschreibung ausschlaggebend.“ Zuverlässigkeit ist das Wesentliche bei der Versorgung des Windparks, der Strom für rund 200.000 Haushalte erzeugt. Die Stadtwerke Herne sind mit einer Leistung von 1,2 Megawatt am Windpark Borkum beteiligt. Ihr Anteil erzeugt rein rechnerisch Energie für 1.600 Herner Haushalte.
Strom für 200.000 Haushalte
Wie viel Energie für den Windpark geliefert werden soll, wissen die Stadtwerke allerdings noch nicht. Von 1.400 Megawattstunden (MWh) pro Jahr gehen die Betreiber aus, allerdings ist das nur eine grobe Schätzung. „Jedes Windrad braucht so viel Strom wie ein paar Haushalte“, sagt Bernd Deharde. Für die Umwelt lohnt sich der Energieaustausch mit Ökostrom auf jeden Fall.
Da die Bezugsmenge des Windparks stark schwankt, gibt es dafür einen sogenannten Spot-Vertrag. Über ihn werden kurzfristig Mengen an der Strombörse beschafft. „Wir können viel vorausplanen, aber nicht das Wetter“, erklärt Dominik Lasarz, Leiter Energievertrieb bei den Stadtwerken Herne. „Durch den Einkauf am Spotmarkt können wir den Bedarf kurzfristig decken. So minimieren wir auch das Preisrisiko, das die schwankende Beschaffung mit sich bringt“, so Lasarz. Die Preise an der Strombörse können gerade zum Bezugszeitpunkt hoch sein. Aber auch günstige Marktlagen nehmen die Stadtwerke Herne beim Energieeinkauf mit. Für das kommende Jahr enthält der Vertrag mit der Trianel eine Verlängerungsoption. „Wenn alles gut läuft, liefern wir auch 2024 noch Strom für die nachhaltige Energieerzeugung“, sagt Dominik Lasarz.
Der Trianel-Windpark Borkum
Vor knapp zehn Jahren haben 33 Stadtwerke gemeinsam mit dem Aachener Stadtwerke-Netzwerk Trianel den kommunalen Trianel Windpark Borkum realisiert – ein echtes Pionierprojekt zu dieser Zeit. Das Areal mit 40 Offshore-Windkraftanlagen liegt in der Nordsee, 45 Kilometer nördlich der Insel Borkum. Hier bläst ein beständiger und kräftiger Wind, viermal so stark wie an Land. Seit Ende 2015 sind 40 Windkraftanlagen der ersten Ausbaustufe am Netz, die Strom für insgesamt 200.000 Haushalte im Jahr erzeugen. 2020 wurde in einer zweiten Ausbaustufe – mit dem Trianel Windpark Borkum II – die Ökostromerzeugung am Standort verdoppelt. Die Stadtwerke Herne sind als Gesellschafter der Trianel GmbH und als Investor am Bau des Offshore-Windparks Borkum beteiligt.
5,31 Milliarden
Kilowattstunden Strom hat der Trianel Windpark Borkum seit 2015 erzeugt.
2,37 Millionen
Tonnen CO2 hat der Betrieb des Windparks seit Beginn vermieden.
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