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Ecodesign hat viele Vorteile

Ideen für bessere Produkte

 

Ressourcen schonen, Energie sparen und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit fördern: Ecodesign ermöglicht all das – wenn man es richtig anpackt.

 

Sie transportiert Flüssigkeiten jeder Art und als erste Magnet-Kreiselpumpe weltweit sogar Substanzen wie Zementleim und Granulate. Zudem kommt die TRIBRID-PUMPE demnächst nicht mehr allein: Wer dann die smarte Kreiselpumpe des Hattinger Unternehmens SADE kauft, hat optional auch Zugriff auf eine interaktive Web-App. Sie zeigt neben wichtigen Betriebsparametern an, wieviel Energie und CO2 die Pumpe im Vergleich zu einem herkömmlichen Modell durch optimierte Betriebszustände spart. Dahinter stecken clevere Systemfunktionen, die beispielsweise eine besser planbare Wartung und Anpassung der Pumpe an unterschiedliche Betriebszustände ermöglichen. So verlängern sie die Lebensdauer der Pumpe und senken zugleich Energieverbrauch, Emissionen und die dafür anfallenden Kosten. „Ein spannendes Beispiel für Ecodesign“, findet Daniela Kattwinkel vom Lehrstuhl für Produktentwicklung der Fakultät Maschinenbau an der Ruhr-Universität Bochum. Gemeinsam mit SADE hat ihr Lehrstuhl die gängige TRIBRID-PUMPE zum smarten Modell weiterentwickelt.

Ecodesign: So nennt sich der Ansatz zur umweltgerechten Gestaltung von Produkten. Durch verbessertes Design sollen Umweltbelastungen über den gesamten Lebensweg eines Produktes verringert werden. Dabei geht es vornehmlich nicht um die Optik. Vielmehr steht der Umfang des Energie- und Rohstoffverbrauchs eines Produktes ebenso auf dem Prüfstand wie die Umweltfreundlichkeit der verwendeten Materialien. Lebensdauer, Recyclingfähigkeit und Entsorgung spielen ebenfalls eine Rolle. Auch Emissionen wie CO2 oder Lärm, die ein Produkt während seines Lebens ausstößt, sollten möglichst verringert werden. „Ziel von Ecodesign ist es, Produkte ökologisch zu verbessern, ohne sie technisch und wirtschaftlich zu verschlechtern“, fasst Kattwinkel das Prinzip zusammen. 

Nicht ohne Grund setzt Ecodesign in der Produktentwicklung an: Für fast 80 Prozent der Wirkung eines Produktes auf Kostenstruktur und Umwelt werden bereits hier die Weichen gestellt. So wird in dieser Phase zum Beispiel entschieden, welche Materialien zum Einsatz kommen und woher sie stammen. Das hat Auswirkungen auf die Produktionsprozesse, den Rohstoff- und Energieaufwand während der Anwendung und entscheidet über die Lebensdauer sowie die spätere Entsorgung des Materials. Wer hier richtig steuert, legt die Basis für eine Senkung des Ressourcenverbrauchs über den gesamten Lebenszyklus eines Produktes hinweg. „Im Idealfall entsteht eine Kreislaufwirtschaft“, so die Expertin.

 

Kleine Veränderung, große Wirkung

Aber es muss nicht immer gleich der ganz große Wurf sein. „Unternehmen haben unglaublich viele Möglichkeiten, in Bezug auf Ecodesign anzusetzen“, betont Kattwinkel. So lässt sich zum Beispiel durch Änderung von Material oder durch effizienteres Stanzen Abfall reduzieren. Oder Vorlieferanten verpacken ihre Teile weniger umfangreich. Und wer sein Produkt nicht mehr klebt, sondern verschraubt, erhöht dessen Reparatur- und Recyclingfähigkeit. Auch die Reduzierung von Schadstoffen und die risikofreie Entsorgung des Restes gehören zu Ecodesign – ebenso wie effizienter Transport. „Hier kann man Lieferketten überdenken und überlegen, ob sich etwas auch in der näheren Umgebung herstellen lässt. Oder durch mehr Zulieferteile bei einer Ladung für effizienteren Transport sorgen und so Kosten sparen und den CO2-Austoß senken“, sagt Kattwinkel.

Die Wissenschaftlerin weist darauf hin, dass Ecodesign nicht nur auf Produkte, sondern auch auf Dienstleistungen anwendbar ist. Daher lassen sich auch ganze Geschäftsmodelle auf den Prüfstand stellen. Ein Unternehmen könne sich beispielsweise fragen: Verkaufe ich meinen Kunden eine Maschine oder eine Leistung – wie etwa ein Leasing mit Servicetechniker. „Mittlerweile gibt es sogar Chemikalienleasing: Chemische Stoffe werden von einem Fachbetrieb für die Produktion zur Verfügung gestellt und später auch von ihm entsorgt“, weiß Kattwinkel.

Unternehmen, die auf Ecodesign setzen, profitieren nicht nur von der Senkung ihrer Kosten für Produktion, Transport oder Verpackung. Sie treiben auch die Entwicklung von Innovationen und zukunftsfähigen Produkten voran. Ecodesign erschließt neue Kundengruppen, die auf Energie- und Ressourceneffizienz achten, und verbessert das Unternehmensimage. „Zugleich unterstützt es dabei, dass Produkte der aktuellen Umweltgesetzgebung entsprechen“, sagt Kattwinkel.  Allerdings hat sie festgestellt, dass viele Unternehmen im B2B-Bereich die Chancen noch nicht erkennen. Nur wenige seien bisher aktiv. „Im Endkundengeschäft ist das anders. Dort ist es für die Kunden aber auch deutlich sichtbarer, etwa durch das Energielabel. So etwas gibt es zum Beispiel im Bereich Maschinenbau nicht.“ 

Ecodesign, so betont die Expertin, ist nicht nur für große Unternehmen geeignet. Besonders kleinere und mittlere Unternehmen seien auf innovative Produkte angewiesen, um im Markt zu bestehen. „Jeder kann prüfen, wo Energieverluste bestehen oder zu viel Material verbraucht wird. Das muss man ja gar nicht im Rahmen einer großen Ökobilanz machen, sondern man schaut sich mal ganz genau den Produktlebensweg an.“ Kattwinkels Tipp: Den Energie- und Materialverbrauch eines Produktes in den einzelnen Phasen aufschreiben, um ein Gefühl dafür zu bekommen. Anschließend geeignete Ideen zur Verbesserung der Umweltauswirkungen entwickeln. Und dann umsetzen. Für viele Maßnahmen gibt es zudem Förderungen vom Staat, die bei der Verwirklichung interessanter Projekte helfen. Davon profitierte auch die smarte SADE-TRIBRID-PUMPE aus Hattingen.

Für alle, die mehr wissen wollen

Beratung:

Effizienz Agentur NRW (efa+)


Förderung: 

Effizienz Agentur NRW (efa+)

Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)

Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM), aktuell befristeter Antragsstopp

Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV)

 

Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz in Nordrhein-Westfalen (LANUV)

Sonderprogramm Kreislaufwirtschaft und Ressourceneffizienz

Förderung Beratung Ressourceneffizienz

 


Forschung, Aus-/Weiterbildung:

Wuppertal Institut

Ruhr-Universität Bochum

Praxisnahe Lehrveranstaltungen zum Thema umweltgerechte Produktentwicklung und Ecodesign (Projekt EcoING gefördert durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt)

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