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Wärmepumpe mit normalen Heizkörpern

Funktioniert das?

 

09.10.2025

 

Ob in der Wohnung, im Praxisraum oder im Büro: Wärmepumpen arbeiten mittlerweile nicht nur mit Fußbodenheizungen effizient. Oft geht das auch mit klassischen Heizkörpern – selbst in Bestandsgebäuden. Gebäudebesitzer können sogar selbst feststellen, ob sie sich eignen.

 

Die ersten kühlen Tage sind da, und ein normaler Heizkörper verbreitet im Raum wohlige Wärme. Auf angenehme Temperaturen bringt ihn eine Wärmepumpe. Und zwar wirtschaftlich. Geht das wirklich? Immer häufiger lautet die Antwort mittlerweile: Ja! Denn zum einen haben sich Wärmepumpen im Laufe der Jahre technisch weiterentwickelt. Zum anderen haben Installateure und Gebäudeeigentümer mittlerweile mehr Erfahrungen mit der Heizleistung gängiger Heizkörper in Bestandsgebäuden gewonnen.

 

Lange hieß es, dass Wärmepumpen nur mit Fußboden- oder Wandheizungen effizient arbeiten. Da diese Heizungen eine große Heizfläche besitzen, benötigen sie nur niedrige Vorlauftemperaturen – ideal für eine Wärmepumpe. Inzwischen ist das anders: Aktuelle Geräte können oft sogar alte Rippenheizkörper effizient versorgen, die es noch in vielen Bestandsgebäuden gibt. Diese Heizkörper brauchen in der Regel hohe Vorlauftemperaturen, um genügend Wärme zu verbreiten.

 

 

Stadtwerke-Experte Christian Lange: „In vielen älteren Gebäuden sind Heizkörper sehr großzügig bemessen.“

 

Rippenheizkörper mit großer Heizleistung

„Aus der Praxis wissen wir aber, dass die Heizkörper in vielen älteren Gebäuden sehr großzügig bemessen wurden. Aus optischen Gründen sind sie meistens so lang wie das Fenster darüber“, erklärt Christian Lange vom Vertrieb Energie und Energiedienstleistungen bei den Stadtwerken. „Dadurch sind sie häufig überdimensioniert. So schaffen sie es selbst bei niedrigeren Vorlauftemperaturen, einen Raum ausreichend zu beheizen.“ 

 

Zudem wurden viele Gebäude schon teilgedämmt, etwa durch neue Fenster oder Kellerdeckendämmung. Das senkt den Wärmebedarf, wodurch vorhandene Heizkörper oft ausreichen. „Natürlich muss man das noch genau berechnen lassen“, sagt Lange. „Aber häufig kann man diese Heizkörper für Wärmepumpen nutzen – sogar ohne das Haus komplett zu dämmen.“

 

Auch Plattenheizkörper geeignet

Reichen eingebaute Rippenheizkörper nicht aus, um einzelne Räume warm zu bekommen, lassen sie sich gegen Plattenheizkörper austauschen. Sie sind heute weit verbreitet und eignen sich in der Regel gut für Wärmepumpen. Ein hydraulischer Abgleich der Heizungsanlage stellt zudem sicher, dass an jedem Heizkörper die individuell erforderliche Menge Heizwasser ankommt. So kann die Vorlauftemperatur noch weiter gesenkt werden. Alternativ gibt es spezielle Niedertemperatur-Heizkörper, die schon bei 35 bis 45 Grad effizient Wärme abgeben. 

 

Darüber hinaus bietet der Markt heute bereits Wärmepumpen, die selbst bei höheren Vorlauftemperaturen wirtschaftlich arbeiten. Sie erreichen sogar eine Jahresarbeitszahl (JAZ) von mindestens 3,0 und erfüllen damit schon eine wichtige Bedingung der Bundesförderung für effiziente Gebäude. Die JAZ beschreibt das Verhältnis der Heizwärme, die im Verlauf eines Jahres erzeugt wird und dem Strom, der dafür anfällt. Je höher sie liegt, desto effizienter arbeitet die Wärmepumpe. Eine JAZ von 3,0 bedeutet konkret, dass 1 kWh Strom rund 3 kWh Wärme produziert. Die Wärmepumpe liefert dann also die dreifache Menge an Wärme im Vergleich zu ihrem Stromverbrauch.

 

 

Heizleistung selbst testen

Welche Lösung tatsächlich die beste ist, lässt sich nur mit einer Heizlastberechnung bestimmen. Hauseigentümer können vorab aber auch selbst testen, ob orhandene Heizkörper voraussichtlich fit für die Wärmepumpe sind:

 

Temperatur-Check ab Herbst

  • Am effizientesten arbeiten Wärmepumpen bei Vorlauftemperaturen von 30 bis 50 Grad. Stellen Sie die Steilheit der Heizkurve auf 0,8 ein. Dann beträgt die maximale Vorlauftemperatur des Heizkessels oder der Gastherme etwa 50 Grad. Wie sich die Heizkurve einstellen lässt, können Sie der Bedienungsanleitung Ihrer Heizung entnehmen. Ansonsten hilft Ihnen auch ein Heizungsinstallateur weiter.
  • Wählen Sie an den Thermostaten eine Raumtemperatur von ca. 20 Grad (Stellung 3).
  • Werden die Räume auch an kühleren Tagen warm genug, könnten die Heizkörper auch mit einer Wärmepumpe funktionieren.

 

Verbrauchsvergleich

  • Werfen Sie einen Blick auf die Heizkostenabrechnung oder den Gasverbrauch der letzten zwei Jahre.
  • Teilen Sie den Jahresverbrauch durch die Quadratmeterzahl der Wohnfläche. Liegt der Wärmeverbrauch unter 150 kWh/m² pro Jahr? Dann ist der Einsatz einer Wärmepumpe mit Heizkörpern in vielen Fällen wirtschaftlich möglich.

 

„Probieren Sie es einfach aus“, rät Christian Lange. „Oft sind Hausbesitzer überrascht, dass sich Wärmepumpen auch bei ihrer Immobilie wirtschaftlich lohnen könnten.“ Bei Planung und Einbau einer Pumpe stehen er und sein Team Kundinnen und Kunden gern zur Seite. „Wir analysieren jedes Gebäude individuell und finden so die beste Lösung für Ihre klimafreundliche und zukunftsfähigen Heizanlage.“

 

Fazit:

  • Klassische Heizkörper können mit Wärmepumpen funktionieren – oft sogar ohne Wärmedämmung des Hauses.
  • Die richtige Auslegung der Heizkörper, ein hydraulischer Abgleich und ggf. ein Austausch gegen Plattenheizkörper sind entscheidend. 
  • Eine Heizlastberechnung klärt verlässlich, ob klassische Heizkörper in Frage kommen.
  • Mit einfachen Checks können sich Eigentümer aber schon vorab selbst ein Bild machen.
     


Ihr Ansprechpartner
Christian Lange
Vertrieb Energie und Energiedienstleistungen
Tel.: 02323 592 – 262
christian.lange@stadtwerke-herne.de

 

Alle Infos zu den Wärmelösungen der Stadtwerke Herne finden Sie hier.

 

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